Diring-Jurjach | Deering Yuryak

Stromaufwärts 60    km    von    Jakutsk entfernt, an der Mündung des kleinen Baches Diring-Jurjach (Diring Yuriakh, Deering Yuryakh, Deering-Yuryakhsky), liegt eine der bedeutesten archäologischen Stät- ten Jakutiens.
Es wurde eine Begräbnisstätte entdeckt, offenbar für einen Führer des Stammes. Man hatte ihn ein einem sogenannten Steinkisten- grab beigesetzt, wie es aus der Jungseinzeit, aber auch aus älteren Epochen bekannt ist
Bei Grabungen wurden Gegenstände gefunden, die 1 - 2 Millionenen Jahre alt sind und von den ältesten Menschen Eurasiens stammen. Noch weiss man sehr wenig über die Menschen und ihr Leben in jener Zeit.
Für Archäologen und Historiker ist Diring-Jurjach   der   wichtigste   Ort   an   der   Lena . Die in Diring-Jurjach gefundenen Werkzeuge aus Stein und Quarz sind 300 000 Jahre alt, so die Wissenschaftler. Die Archäologen glaubten nachweisen zu können, dass die Menschen bereits Feuer nutzten und Werkzeuge herstellten.
Diring-Jurjach | Deering Yuryak | Jakutien
Wenn es noch einen eindeutigen Beweis bedurft hat, daß Jakutien schon sehr früh besiedelt war, dann wurde er an dieser Stelle, die auf deutsch soviel wie "Tiefe Schlucht" bedeutet, gefunden.
Auf dem Boden der Archäologischen Ausgrabungen kann man viele benutzte " Ambosse " sehen, die mit unzähligen Einkerbungen bedeckt sind. Gleich daneben lagen unvollendete Produkte.
Es ist möglich, dass sich irgenwo in den Felsen der Lenssäulen weitere Wohn- höhlen der Urmenschen befinden. Nahe der Ausgrabungsstätte wurde eine Höhle entdeckt, die als Aufenthaltsort für Menschen aus einem späteren Zeitalter, der neolithischen Periode, diente.
Grabungsfeld Diring-Jurjach, Sacha: ein Lager von Jäger und Sammler, die vor 3500 Jahren hier gelebt haben. | Quelle Foto: [3]
Grabungsfeld Diring-Jurjach | Sacha
Diring-Jurjach | Werkzeug aus Quarz
30 000 v. Chr. | Steinzeit
Diring-Jurjach; Werkzeug aus Quarz. Zeigt die Fähigkeiten der Menschen vor 300000 Jahren.
Durch diesen Fund ist die bisherige These, die ersten Menschen kämen vom afrikanischen Kontinent, ins Wanken geraten. Man hat sich darauf verständigt, daß Diring-Jurjach zu- mindest die gleiche   Bedeutung   besitzt wie    die    Ausgrabungen    von    Professor Leakey in Afrika.
Jakutische, russische und ameri- kanische Forscher arbeiteten lange Zeit gemeinsam an dieser einmaligen Fundstelle, um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Für Geologen und Geophysiker sind vor allem die jeweiligen Schichtungen der Ablagerungen interessant, die die Phasen der umwälzenden Klima- veränderungen in diesem Gebiet aufzeigen.
Jana-Strom | Jakutien
Suche nach den Steinzeitmenschen | Am Jana-Strom im hohen Norden weit im Osten Sibiriens , Jakutien, graben russische Forscher die Reste eines 32 000 Jahre alten Lagerplatzes aus.
Die ältesten Spuren von Permafrost in Diring-Jurjach kann in Verbindung mit dem allgemeinen Rückgang der Temperatur auf der Erde etwa 2,2 bis 2,5 Millionen Jahren gebracht werden.
Die Existenz von Eiskeilen in den Schichten, wo die frühen Stein- werkzeuge gefunden wurden, zeigen, dass obwohl es eine Zeit der globalen Erwärmung war, als die Werkzeuge genutzt wurden, war der Gefrierpunkt im Winter, wie heute.
Die Menschen in Diring - Jurjach müssen ausreichende     Technologie entwickelte haben, um zu überleben. Menschen können nicht lange überleben, bei einer durch- schnittlichen Temperatur von weniger als 20 Grad Celsius, ohne ange- messene Kleidung, Obdach und eine Quelle von Wärme.
Ohne über die nötigen    Kompetenzen zu verfügen: warme Kleidung, warme Wohnung, Feuer, Aufbewahrung von Lebensmitteln, wäre das Überleben in dieser Breite unmöglich gewesen.
STEINZEIT Die Mammutjäger vom Rande des Eismeers Bereits vor 32 000 Jahren lebten Steinzeitmenschen am Kältepol der bewohnten Erde im Nordosten Sibiriens. Wie kamen sie mit den eisigen Temperaturen zurecht? Und wieso hatten sie sich ausgerechnet eine derart unwirtliche Gegend ausgesucht? von Roland Knauer weiterLesen: Artikel im „Spektrum“
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