Turko-Epoche |

Der skythisch sibirischen Welt

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Skythische Krieger; Abzeichnung eines Reliefs auf einem Elektrum-Becher aus dem Kurgan von Kul-Oba (Krim), 400-350 v. Chr. (Eremitage, St. Petersburg) - Quelle Bild
Mit dem 3. Jahrhundert v. Chr. beginnt die hunno - sarmatische Epoche , die eben- falls nach zwei Reitervölkern aus dem südrussischen Raum benannt ist.
Die früheren Nomaden- kulturen werden von der Archäologie unter dem Begriff „skythisch“ zusam- mengefasst. Skythen ist die antike griechische Bezeichnung für ein Reitervolk nördlich des Schwarzen Meeres; im weiteren Sinne bezeich- nete es alle Reiter- nomaden im eurasischen Raum.
Sibirien war seit frühester Zeit von Stämmen unterschiedlicher Herkunft bzw. Zuordnung bewohnt. Die Skythen eine Gruppe iranischer   Stämme mit vergleichbarer Kultur wie etwa dem charakteris- tischenTierstil oder Hirschsteinen kamen ursprüng- lich aus dem Westen und Süden als Kurgan- Völker nach Südwestsibirien.
In Tuwa ist ihre Anwesenheit seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. archäologisch greifbar, etwa in den Arschan-Kurganen , dem sibirischen „Tal der Könige“. Weiterhin ist ihre Anwesen- heit im Minussinskgebiet am Jenissei (dort sogenannte Tagar-Kultur bis 3. Jahr- hundert v. Chr.) greifbar.
Das Minussinskgebiet verzeichnet seit dem Anfang des 1. Jahrtausends v. Chr. die bronzezeitliche Metallurgie, deren Produkte sich in fast allen größeren Museen der Welt finden lassen. Siedlungsstellen fand man wenige, aber die Anzahl der Gräber lässt auf relativ dichte Besiedlung am Jenissei schließen. Man identifiziert in der dortigen späten Tagar-Kultur auch Gräber der Oberschicht, die mitunter kollektiv bestattet wurden. Die Herrschergräber dieser Kultur fanden sich bei Salbyk nördlich von Abakan . Und schließlich gab es die Pasyryk -Stufe im Altai, deren frostkonservierte Gräber (Tätowierungen, chinesische Spiegel, Zeremonialwagen, Pferdeschmuck, Wandteppiche) der späten Skythenzeit (4./3. Jahrhundert) zugeordnet werden.
um 300 v. Chr
4./3. Jahrhundert v. Chr. - ca. 5. Jahrundert
um 9 -13. Jahrhundert
Die Zeit der turkomongolischen Khanate Die Skythenzeit ging mit den von den Xiongnu aus der Mongolei angestoßenen Wan- derungsbewegungen zu Ende und es begann die Zeit der zunehmend türkisch geprägten Khanate in Sibirien ( Kirgisen , Kimaken ), die schließlich ihrerseits von den mongo-lischen Fürsten übernommen wurden ( Orda-Horde , Khanat Sibir ).
Diese nomadischen oder halbnomadischen Völker übten aber kaum mehr als eine Oberherrschaft im Süden Sibiriens aus, da ihre Kriegstaktiken in der undurchdringlichen Taiga an ihre Grenzen stießen und sie sich so meist mit Tributen begnügen mussten.
Quelle Foto
Trotzdem bildet diese Verschiebung der Step- penvölker nur einen Teil der sibirischen Geschichte ab, finno-ugrische Völker , samo- jedische Völker und mandschutungusischen Völker ergänzen das Bild.
Die Ungarn , die im 9. Jh. vom Ural an das Schwarzmeer und weiter in ihr heutiges Siedlungsgebiet zogen, wer- den den Finno-Ugriern zugeordnet. Die Jurchen , welche im 12./13. Jh. Nordchina kontrollierten und sich später in Mandschu umbenannten, stammten wahrscheinlich von den Tunguse n ab.
Für das wirtschaftlich-kulturelle Niveau Sibiriens im Mittelalter mögen die Kirgisen am Jenissej als Beispiel dienen: sie bauten schon früh Eisen und Gold ab und verarbeiteten es zu Schmuck und Waffen, sie hatten eine Runen-Schrift , sie betrieben neben Viehzucht auch ordentlichen Ackerbau (Weizen, Hirse), sogar Bewässerung und Straßenbau werden ihnen zugeschrieben..
Sie sollen lt. Raschid ed Din (pers. Chronist, schrieb um 1303) über mehrere Städte ( Abakan , Kemidjkat) verfügt haben, was angesichts von Ruinen von Städten in Tuwa mit buddhistischen Kultstätten und Gräberfeldern nicht abwegig ist (12./13. Jh.). Sogar byzantinische Münzen fanden sich, die über Wolgabulgarien an den Jenissei gekommen sein könnten.
Die   Wurzeln   der   jakutischen   Kultur   bleiben tief   in   der   Vergangenheit   verborgen,   in   der Turko-Epoche,    der    skythischen,    sibirischen Welt. Die Historiker nehmen an, dass die Vorfahren der Jakuten nach und nach, irgenwo aus dem Südwesten hergezogen sind, höchstwahrscheinlich aus dem westlichen Balkangebiet .
 Die Mütze ist aus Bär, die Stiefeln aus Renntierfell.
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